Alzheimer lässt grüßen
Am dreizehnten Tag unserer Reise ist uns der Reisekoller schon deutlich anzumerken. Anders lässt sich aus heutiger Sicht, also rund 2 Jahre später, nicht mehr nachzuvollziehen, warum wir an diesem Tag so wenig unternommen haben. Die Stecke, die wir im Auto zurückgelegt haben war nicht die Welt und verglichen mit anderen Tagen geradezu zu vernachlässigen. Unsere einzige Station, an die wir uns noch erinnern können ist das kleine Örtchen Solvang in dem wir uns schätzungsweise 2-3 Stunden aufgehalten haben. Selbst an das Hotel, in dem wir die Nacht geschlafen haben, können wir uns heute nicht mehr erinnern. Traurig, traurig, traurig…
Smörebröd, smörebröd, römtömtömtöööh
Solvang wurde von seinen Gründern nach europäischem oder, um etwas spezieller zu sein, nach dänischem Vorbild gestaltet. Es befinden sich hier unter anderem diverse Wind- und Wassermühlen, deren Räder selbstverständlich nicht natürlich, sondern durch einen Motor angetrieben werden, das Hans Christian Andersen Shopping Center, ein Schuhladen für Klocks, die Shelbi Ranch und ein Restaurant namens "Heidelberg Inn". Hier genehmigen wir uns ein Mittagessen. Unsere Hoffnungen auf ein zünftiges Schnitzel werden jäh zerschlagen als uns die in Tracht gekleidete Serviermaus mitteilt, dass warme Küche erst ab 17 Uhr gereicht wird.
Eiskalte Fluten
Irgendwann am Nachmittag setzen wir unsere Reise in Richtung Süden fort und erreichen etwas später unser Motel in Ventura. Nach dem Einchecken entschließen wir uns noch, an den Strand zu gehen, denn wir hatten uns geschworen im Pazifik zu baden. Zwar ist das Wetter alles andere als warm und außerdem sehr windig, doch nach einigem Zögern und in Sörens Fall nach einigen Drohungen, wagen wir uns dann doch in den Ozean. Die Befürchtung, dass das Wasser etwas kühl sein könnte bewahrheitet sich nicht. Das Wasser ist nämlich absolut verdammt beschissen eiskalt. Länger als 2-3 Minuten halten wir es nicht aus, aber immerhin waren wir drinnen. Yeeha!! Kurze Zeit später wärmen wir uns in unserem wohltemperierten Hotelpool wieder auf. Hier ist das Wasser mindestens 10 Grad wärmer und außerdem windgeschützt und ohne Wellen.
Zapping, Teil 4
Ja sapperlott und Potzblitz! Gibts denn keine anderen Nachrichten als abgrissene Extremitäten in den Mäulern von heruntergekommenen Haien? Die Kapitän Ahabs der Nachrichtenstationen betrachten dieses Ereignis mittlerweile inflationär und blasen zur Jagd in immer spektakuläreren Meldungen. Jetzt soll angeblich ein zweites Kind von einem Hai an der Küste Floridas angegriffen worden sein. Damit man nicht denkt, dass man an der Pazifikküste sicherer ist, wird dann auch gleich noch getoppt, dass auch hier Haie gesichtet wurden. Auch von Frau Levy aus dem fernen Washington gibt es sagenhafte Neuigkeiten. Die Polizei gräbt ganze Stadtviertel um auf der Suche nach Teilen unserer vermeindlich zerstreuten Sekretärin. So langsam fragt man sich, ob sie nicht einfach zu lange mit den Haien schwimmen war.