Sacramentö
Unser erstes Ziel an diesem Tag ist Sacramento, die Hauptstadt (nicht etwa die heimliche sondern die offizielle) Californiens. Sie liegt nur einen Steinwurf von Modesto entfernt, so dass wir dort schon am Vormittag eintreffen. Zu Beginn unseres Besuchs unternehmen wir eine nicht ganz freiwillige Standrundfahrt, auf der wir bereits die meisten architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken. Schließlich finden wir einen Parkplatz in einem Parkhaus in der Nähe des Sacramento River und der historischen Altstadt. Wir beschließen Old Sacramento zu Fuss zu erkunden. Direkt neben dem Parkhaus erstreckt sich laut Georg "die berühmte Ich-Weiß-Nicht-Wie-Sie-Heißt-Brücke". Aha, wir haben wieder etwas dazu gelernt.
"Yummie, Schulpizza ist gut für euch, Kinder" Unbekannter Reiseteilnehmer
Hier sieht es wirklich aus wie man es sich in einer Goldgräberstadt so vorstellt. Die Gehsteige sind mit Holzplanken bebaut, über die man diverse Restaurants und Souvenierläden sowie die "1898 Gold Rush Exhibit" erreicht. Auf den Straßen sind einige Pferdekutschen unterwegs, die jedoch den einzigen Sinn haben Touristen in der Gegend herumzukarren. Wir entdecken sogar einen German Sausage Stand, wagen es aber nicht unseren Hunger dort zu stillen. Stattdessen finden wir ein Restaurant in dem es ein Pizza-Mittagsbuffet gibt. Wir schlagen uns die Bäuche voll bis uns schlecht wird. Unser Verdauungsspaziergang führt uns zurück zu unserem Auto und wir verlassen Sacramento in Richtung Pazifikküste.
"Wir sind jetzt kurz vor dem Atlantik" Name der Redaktion bekannt
Der Weg ans Meer führt durch das Napa Valley, dem weltberühmten kalifornischen Weinanbaugebiet – sozusagen dem Rheingau des Wilden Westens. Es dauert deutlich länger als wir vermuteten bis wir endlich den Ozean erreichen. Ein paar dutzend Meilen in Richtung Süden entlang des Ufers nähern wir uns schließlich San Francisco. Der Weg in die Stadt führt uns über die ebenfalls aus „Ein Colt für ale Fälle“ (und nur von dort) bekannte Golden Gate Bridge. Bevor wir sie jedoch für einen Obulus von 3,50$ überqueren dürfen, schießen wir ein paar Fotos von einem Aussichtspunkt ein paar duzend Meter über der Straße. Dieser wird aber von den beiden Brückenpfeilern locker überragt, was einem die gigantische Größe dieses Bauwerks sehr plastisch vor Augen führt.
Scientology und die Armut
In der Stadt versuchen wir per Straßenkarte unser Hotel zu finden, was uns nach einigen Umwegen doch noch gelingt. Beängstigend ist allerdings erstens das Clientel, das sich in ‚unserem‘ Viertel auf den Straßen herumtreibt und zweitens die Tatsache, dass wir in direkter Nachbarschaft zum hiesigen Büro der Scientology Church wohnen werden. Die Frage was zuerst da war – Scientology oder die Armut – wagen wir an dieser Stelle nicht zu diskutieren.
Gangstas Paradise
Nachdem wir ins Hotel eingecheckt haben, beschliessen wir, dass Sancho in den nächsten 48 Stunden nicht mehr gebraucht wird und suchen nach einer passenden Koppel für ihn. Ein paar Blocks weiter in einer Nebenstrasse finden wir einen Parkplatz, der angeblich sogar bewacht wird. Dieser besteht aus nicht viel mehr als einer öden Betonfläche, wo früher wohl mal ein Haus gestanden hat. Von Umzäunung keine Spur. Der Parkplatzwächter hat eine schäbige Uniform an und sitzt auf dem Bürgersteig, dabei erinnert der sehr stark an die Gangsta-Rapper von MTV. Für den sagenhaften Preis von 20$, dürfen wir auf das Grundstück fahren und den Wagen dort abstellen. Auf dem Weg quer über den Parkplatz in Richtung unseres Hotels entdecken wir ein Fahrzeug, dass die unerfreuliche Bekanntschaft mit einem Baseballschläger gemacht hat und in dem es nun vermutlich etwas zugig ist. Dies läßt uns zur Überzeugung kommen: "Die Karre sehen wir nie wieder."
Celebrity Deathmatch – Sören vs. Georg
Als wir endlich wieder im Hotel sind, hauen wir uns von den vielen gefahrenen Kilometern völlig erschöpft auf’s Bett und zappen was die Glotze hergibt. Die Nachrichten waren wie immer brandaktuell und spektakulär. Der Inhalt kann auf einer der vorhergehenden Seiten nachgelesen werden. Zufälligerweise zeigt MTV heute die Celebrity Deathmatch Night. Nach dem 27ten Kampf, in dem sich zu guter Letzt auch noch die Gastgeber Nick Diamond und Johnny Gomez zerlegt haben, sehen wir optisch fast genauso aus, wie die Teilnehmer. Obwohl MTV immer noch weitere Folgen zeigt, siegt bei uns die Vernunft, so dass wir gegen 3 Uhr endlich das Licht ausmachen.