Billig parken
Nachdem es mir gestern Abend schon wieder sehr viel besser ging, bin ich heute wieder fit. Das ist auch gut so, denn ich will nach Boston, um mir die Innenstadt zu Fuß anzusehen. Ich habe schon sehr viel Gutes über diese Stadt gehört, dass ich sehr gespannt bin. Von meinem Nachtquartier, das ich in weiser Voraussicht gleich für zwei Nächte gebucht habe, mache ich mich von Norden nach Boston rein. Ich habe keine Ahnung, wie nah ich schon am Zentrum bin, aber nachdem die Straßen immer stärker befahren, der Verkehr immer mehr zunimmt und ich auch schon die ersten U-Bahn Schilder sehe, beschliesse ich, mein Auto zu parken. Gegenüber einer U-Bahnstation ist ein großes Einkaufszentrum mit Parkplatz. Ei super, nix wie rauf auf den Parkplatz und ab in die U-Bahn.
Boston
Boston ist tatsächlich beeindruckend. Sehr europäisch. Wird sonst doch recht viel in Holzbauweise errichtet, finden sich hier eher die europäisch angehauchten Steinhäuser. Auch der Kontrast in der Innenstadt zwischen den riesigen spiegelverglasten Konzernmonumenten und den dazwischen fast schon eingefercht wirkenden alten Häusern mit höchsten 3 oder 4 Stockwerken ist fantastisch.
Der Freedom Trail
Der Freedom Trail ist der klassische "Wanderweg" durch Boston. Auf dem Asphalt ist eine rote Linie quer durch die Stadt aufgemalt, die einen an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten rund um die amerikanische Unabhängigkeit vorbei bringt. Umso weiter man aus der Innenstadt herauskommt, umso gemütlicher wird das Ambiente. Rote Backsteinhäuser stehen im Kontrast mit jeder Menge Grün aus den Vorgärten, die eine ganz eigene Ruhe ausstrahlen. An der USS Constitution, einem Kriegsschiff von anno Tobak, unterhalte ich mich mit einem ältern amerikanischen Paar. Diese halten mich zuerst für einen amerikanischen Marinesoldat und fangen gleich ein freundliches Gespräch an. Als ich ihnen erzähle, dass ich aus Deutschland komme, sind sie ganz begeistert, und das obwohl er im zweiten Weltkrieg in Europa gegen Deutschland gekämpft hat.
Parken für Fort-Geschrittene
Aber auch ein solcher Tag (das bisherige Highlight meiner Reise) ist irgendwann mal vorbei. Mit der U-Bahn gehts zurück zur Mall. Die ist noch da, wo sie morgens war, nur mein Wagen ist das nicht! Also ab zum Parkplatzwächter und sich dort an die Schlange (?!) angestellt. Siehe da, die sind das wohl schon gewöhnt und lassen alle Touries abschleppen. So auch mich. Zusammen mit noch zwei weiteren Gruppen machen wir uns auf an die nächste Bushaltestelle um irgendwo in einer nicht ganz so freundlichen Ecke von Boston unsere Autos für jeweils 50 Dollar wieder auszulösen. Trost am Rande: Das Parken in Boston hätte pro Tag 46 Dollar gekostet – und man hätte weniger zu erzählen gehabt.