Buffet-Schreck
Meine Gastgeber legen sich nochmal richtig ins Zeug. Nachdem sie mein wahres Ich erkannt und bemerkt haben, dass ich ordentlich Appetit mitbringe, sie selber auch keine Kostverächter sind, beglücken wir an diesem Mittag den Chinesen um die Ecke mit unserer Anwesenheit. Dort gibts All-You-Can-Eat-Buffet. Für den Restaurant-Besitzer ist dieser Tag eine betriebswirtschaftliche Katastrophe. Na ja, Hauptsache, wir sind satt. Hier stelle ich auch fest, dass Spare Ribs mit Honigsauce besser schmecken als es beim ersten Hören klingt. Yammie!
Sunny, sunny night
Diesmal bin ich schlauer. Weil ich ja weiss, dass es früh dunkel wird, mache ich mich direkt auf den Weg zum World Trade Center, in der Hoffnung, New York von der Aussichtsplattform noch im Hellen zu betrachten. Und siehe da, es funktioniert. Sogar ziemlich gut. Während ich auf der Plattform bin, geht langsam die Sonne unter. Mehrere hundert Meter unter mir in den Strassenschluchten ist es jetzt schon dunkel. Hier oben kann man den Sonnenuntergang genießen – abzüglich Smog und pfeiffendem Wind. Der Nachbarturm scheint hier oben wirklich nur einen Hüpfer entfernt zum Greifen nah zu sein. Unten am Boden kommt einem der Abstand viel größer vor.
Zu-Süßkram
Wieder am Boden gehe ich gleich um die Ecke in einen Donut-Laden. Dieser hat ca. 666 verschiedene Sorten Rundgebackenes in allen Farb- und Geschmacksrichtungen. Ich kaufe mir einen Sechserpack (soviel hatte ich ja heute noch nicht zu Essen :) ) und bin schon beim Essen des ersten Kringels reichlich enttäuscht. Die Amerikaner haben doch einen etwas anderen Geschmack als der hiesige Europäer. Mir sind die Dinger auf jeden Fall zu süß. Alle. Was zumindest den süßen Snack für Zwischendurch angeht, werde ich in Zukunft etwas vorsichtiger sein.
Scary Movie
Es ist mittlerweile stockfinster und das Finanzviertel am Südzipfel Manhattans scheint wie ausgestorben, ich mache mich aber trotzdem auf Erkundungstour. Weil man ja von amerikanischen Großstädten nach Einbruch der Dunkelheit nur Gutes hört, habe ich mir alle Mühe gegeben, optisch nicht als Tourist erkennbar zu sein. Legere Klamotten, Basecap, Walkman im Ohr, Fotoapparat immer im Rucksack auf dem Rücken. An diesem Abend erweist sich das als sehr gute Maßnahme. Egal in welche Richtung ich mich vom World Trade Center weg bewege, nach zwei bis drei Straßenzügen wird es dermaßen "scary", dass ich wieder umdrehe. Der krönende Abschluss ist die Fahrt in der fast verlassenen U-Bahn aus dem Finanzviertel heraus in belebtere Regionen.