Ja, ich habe ein WordPress Blog am Laufen. Ja, ich schreibe sogar WordPress Plugins. Nein, die WordPress-Releasepolitik verstehe ich dennoch nicht.

Genauso hat auch schon mein letzter Post bezüglich eines neuen WordPress Releases angefangen und so beginnt es etwas unpünktlich zum neuen Release 2.0 erneut. Was soll ich sagen: Geändert hat sich nicht viel. An dieser Stelle bitte einen Herz erweichenden Seufzer einspielen. Gemerkt haben es diesmal allerdings noch ein paar andere Blogger.

WordPress 2.0 hat ganz unbestritten ein paar sehr gute Ideen und eine ganze Menge nötiger Änderungen erfahren. Vor allem die neue Versionsnummer kann faszinieren. Aber warum musste das Release gerade jetzt raus kommen? Warum musste es mit einem Upgrade des Supportforums und einem Upgrade des Wiki zusammen fallen? Weil Weihnachten ist. Weil da jeder Zeit zum Upgraden hat und weil die Entwickler dann nicht in die Supportforen gucken müssen, da zu dieser Zeit ja genug freiwillige „Support Maven“ da sind. Das Resultat war dann wie zu erwarten ernüchternd: SNAFU. Nichts ging mehr. Für mehr als 24 Stunden. Forum teilweise gar nicht erreichbar oder nur eingeschränkt benutzbar, Wiki mal wieder kalt gestellt und die Internetadresse auf Grund einer Serverumstellung auch nicht in gewohnter Form erreichbar.

Das inkonsquente Umsetzen neuer Ideen hat ja nun auch schon Tradition. Das Usermanagement wurde berechtigterweise von Grund auf neu gebaut. Anstatt sogenannter Userlevel von 0 – 10, wobei 10 alles das darf was 9 kann plus noch ein wenig mehr, gibt es nun endlich eine gescheite User/Gruppen-Verwaltung, in WP auch „Roles/Capabilities“ genannt. Aber warum gibts dafür kein GUI in WP? Krank. Wie soll denn der gemeine WP-User das Zeug benutzen und administrieren, wenn er es nicht über den Browser konfigurieren kann. Ach so, läuft ja „right out of the box“. Das gilt aber leider nicht Plugin-Entwickler, die dieses System vielleicht auch gerne benutzen würden.

Dazu kommt eine ewig lange Bugliste, noch während der „Release Candiate 3“ getestet wurde und die bis zum Release eher noch länger geworden ist. Offentsichtlich haben sich die Macher mit ihren vielen parallel laufenden Projekten, wie z.B. Kooperation mit Yahoo, Aufbau eines komerziellen Blogserviceproviders und WordPress selbst etwas verzettelt.

In diesem Zusammenhang habe ich eine neue englische Vokabel gelernt. „Guinea pig“. Eigentlich direkt übersetzt „Meerschweinchen“. In diesem Zusammenhang aber „Versuchskaninchen“. Sie keins, bleib bei 1.5.2!

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Veröffentlicht: 30. Dezember 2005

Kategorie: Bloggen

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