Waterworld Aliens, Teil 1

Motorboat madness Laughlin liegt direkt am Colorado River und wirkt wie ein wirklich schlecht gemachter Abklatsch von Las Vegas (das wir bisher nur aus dem TV kennen). Ein paar fette Hotels, vollgestopft mit einarmigen und wohl auch einer ganzen Menge zweiarmigen Banditen, ein verschlammter Fluss auf dem Wassertaxis patroullieren und eine Shopping Mall – das war’s. Dazu kommen jede Menge völlig verrückte Aliens (wie wir unsere amerikanischen Mitmenschen liebevoll getauft haben), die alle ihr Wasserspielzeug an einem Autoanhänger hinter sich herziehen. Man kommt sich vor wie bei den Dreharbeiten zu Kevin Costners Waterworld: Das ganze Wasser ist voll von verrückten Freaks mit ihren Booten.

Forrest Gump Hilton

Den Arsch der Welt kann man von hier schon ganz gut sehen Das größte Highlight aber ist ein Hotel namens "Colorado Belle", welches aussieht wie ein riesiger Mississippi Dampfer aus "Tom Sawyer und Huckleberry Finn". Unser Hotel heisst "Flamingo Laughlin, formerly Flamingo Hilton Laughlin". Klingt irgendwie wie "Forrest, Forrest Gump" (auf den wir übrigens noch Trainrace - Wer ist hier schneller? Mit klingelndem Kopf vom Lärm der Spielautomaten verlassen wir diesen Ort der Sünde und wenden uns Williams zu, einer alten Cowboy Stadt an der historischen Route 66. Ein ganzes Stück unserer Reise führt uns über diese legendäre Straße, welche in zurückliegenden Jahrzehnten die einzige Verbindung zwischen der amerikanische Ost- und Westküste war und vor allem unter Harley Davidson Fahrern auch heute noch als Inbegriff der Freiheit und des American Way of Life gilt. In der Gegenwart hat die Sixty-Six ihre Bedeutung als Verkehrsweg weitestgehend verloren, denn sie wurde durch gigantische transkontinentale Freeways, den Interstates, ersetzt. Teile der alten Route 66 werden jedoch von ihren Anwohnern noch gehegt und gepflegt und fungieren auch heute noch als Tourismus-Magnet. Wohl deshalb ziert hier das weltweit bekannte Route 66 Schild jeden Laden, jedes Restaurant, jedes Motel, jede Tankstelle und wie wir vermuten wahrscheinlich auch jede Hundehütte. Die Legende scheint zugleich der Stolz als auch der einzige Wirtschaftspfeiler der Region zu sein.

Gesteins-Geologen unter sich

Williams - hier steppt der Bär An einem Seitenteil der Stecke liegen die Grand Canyon Caverns, ein Höhlensystem, welches für Touristen erschlossen ist. Wir geben uns das volle Gesteins-Geologen-Programm aus Visitor Center und Guided Tour auf der wir einige Geschichten über Stalagmiten und Stalagtiten, mumifizierte Katzen, abgestürzte Bären, längst vergessene Vorratskisten der US Army aus Zeiten der allgegenwärtigen atomaren Bedrohung und den namensgebenden Verbindungsarm zum Grand Canyon erfahren. Wir vermuten, dass sich ohne diese Verbindung und den großen Namen nie und nimmer ein Schwein hierher verirren würde.

High Noon kurz vor Feierabend

Johnny, diese Stadt ist zu klein für uns Zwei Schliesslich, in Williams angekommen, sehen wir uns am Abend noch eine recht kurzweilige Cowboy Show mit dem reißerischen Namen „Shoot Out“ an, für die eigens die (praktisch unbefahrene) Durchgangsstraße abgesperrt wird. Den Abend lassen wir in Denny’s Burgerbar ausklingen, der wohl besten Fast Food Kette der USA (wie uns ein älteres Pärchen auf der Fahrt auf den Mount Jacinto zwei Tage zuvor erzählte), in der es Bedienungen, kostenlose Refills und exorbitante Preise gibt.

Zapping, Teil 2

Themenabend bei Arte - Heute: Dawsons Creek Chandra Levy ist verschwunden und einem Jungen wurde in Miami der Arm von einem Hai abgebissen. Ja, das sind tatsächlich die phänomenalen Aufmacher der heutigen Nachrichtensendung. Verdammt, es ist schon wieder Murmeltiertag. Wie man das vom amerikanischen Fernsehen gewohnt ist, natürlich knallhart recherchiert. Mittlerweile hat man "herausgefunden", dass Chandra Levy die Sekretärin eines zwielichtigen Politikers war und es sich um den linken Arm eines 9jährigen Jungen handelt. Phantastisch! Wetter gibt es laut den Nachrichten auch wieder in den nächsten Tagen in Amerika. In allen anderen Ländern der Welt scheint mal wieder nichts passiert zu sein und Wetter gibt es dort wohl auch nicht.

Über diesen Artikel

Author:

Veröffentlicht: 14. Juli 2001

Kategorie: Urlauben

Keine Kommentare