Internetshopping mal anders rum

Palm Springs nur original mit Palmen Unser erstes Ziel an diesem Morgen ist das hiesige Internet Café namens Coffee Dot Com. Dort checken wir unsere Emails, schreiben unseren neidischen Bekannten gemeine Urlaubsgrüße und haben sogar per ICQ Kontakt nach Hause. Fnord ist online und das trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Zeitverschiebung. Bei der Gelegenheit gibt er dann auch gleich mal die Einkaufsliste durch. Oberster Punkt: A1 Steak Sauce. Nach einem superleckeren Frühstück, quatschen wir noch ’ne Runde mit dem jungen Mexicaner, der das Café an diesem Morgen schmeißt. Der ist so begeistert über seine Gäste aus Germany, dass er uns unsere Online Zeit gar nicht mehr berechnen will sondern nur das Frühstück charged. So etwas würde man zu Hause in 1000 Jahren nicht erleben.

Nicht befestigte Mietwagenverträge

Wau, Steine im Joshua Tree National Park Vorbei an riesigen Wind-Parks zur Stromgewinnung machen wir uns davon in Richtung Laughlin und dabei noch einen schnellen Abstecher nach Pioneertown, einer nicht ganz historischen Westernstadt, in der wirklich einiges an John Wayne erinnert. Dort decken wir uns im Post Office mit Briefmarken ein und verlassen diesen gottlosen Ort mit unserem Gaul Sancho so schnell wie wir gekommen sind. Sollen doch andere Sheriffs hier für Recht und Ordnung sorgen. Sören gibt zu bedenken, dass wir uns hier mit unserem Auto auf nicht befestigtem Boden bewegen, was uns aufgrund unseres Mietwagenvertrags auch rechtlich gesehen auf nicht befestigten Boden führt.

Enforced insaneness

Diese hohle Gasse muss er kommen Auf unserer Reise durch die Einöde kommen wir an Ortschaften mit solch illustren Namen wie Desert Hot Springs, Yucca Valley und Twentynine Palms vorbei. Vermutlich hat bei letzterer jemand mal die Pflanzen auf den örtlichen Fensterbänken gezählt. Hier wächst sonst nichts außer Felsen. Georg: "Völlig überraschend treffen wir auf Steine". Die kreative Straßenführung erinnert uns teilweise an ein ganz spezielles Autorennspiel. Sören: "Das wird meine neue Lieblingsstrecke für Need for Speed!". Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 55 mph wird wahlweise "radar enforced", "highway patrol enforced" oder ganz größenwahnsinnig "aircraft enforced". Jetzt haben wir Angst.

Die beschissensten Jobs Amerikas, Teil 2

Der Weg zur Mine Nächster Halt: Joshua Tree National Park. Dort kaufen wir uns erstmal eine Jahreskarte für ALLE National Parks, da dies aus wirtschaftlicher Sicht günstiger ist, als die 5 eingeplanten Parks einzeln zu löhnen. Ein Schild am Straßenrand verkündet „Fire Danger: High“ aber da wir sowieso zum grillen keine Zeit haben, ignorieren wir diese Warnung großzügig. Auf dem Weg durch den Park bewundern wir viele skurrile Felsformationen und die namensgebenden Joshua Trees. Unterwegs treffen wir auf eine Baustelle. In der knallen Mittagssonne wird der Straßenbelag auf einer Länge von ca. 500 Meter erneuert. Die passierenden Autos werden dabei von einem Pace Car durch die Baustelle geführt. Baustellenpacecarfahrer, definitiv ein Kandidat für die beschissensten Jobs Amerikas.

Die verlorene Pferde Mine am Arsch der Welt

Das Objekt der Begierde, die Mine der verlorenen Pferde Ein weiteres Highlight ist eine alte Silbermine, die wir ebenfalls im Park besuchen. Ein Weg, dessen Beschaffenheit mit dem Wort "holprig" nicht annährend beschrieben werden kann, führt uns zu einem Parkplatz auf dem ein weiteres Schild uns freudig verkündet, dass es von hier noch 2 Meilen zu Fuß sind bis zur Lost Horse Mine. Diese Wanderung bei senkrecht stehender Mittagssonne nehmen wir furchtlos auf uns. Georg: "Zwei Meilen, ey, da wollen wir jetzt durch den Dreck hier laufen, naja gut." …und werden mit beeindruckenden Panoramablicken und einem zugegeben etwas enttäuschenden verfallenen Bretterverschlag belohnt, der zu allem Überfluss auch noch eingezäunt ist.

Wüste Glasfaser-Skurrilitäten

Fast wie gemalt Der an Highlights doch recht arme Parkbesuch wird mit dem Besuch des "Mountain View" Aussichtspunkt, an dem vor "Dangerous Bee Activities" gewarnt wird, abgeschlossen. Hier gibt es also tatsächlich die fiesen Killerbienen von denen man immer wieder in amerikanischen Nachrichten hört, wenn nicht gerade die Hai-Saison begonnen hat. Auf dem Weg nach Laughlin treffen wir auf weitere Skurrilitäten wie einen Santa Fe Güterzug mit 4 riesigen Dieselloks und schätzungsweise 100 Waggons, seltsame Schilder mit der Aufschrift "Buried Fiber Optic Cable, call before you dig 1-800-digdug" und hin und wieder sogar auf offensichtlich bewohnte Gebäude, wobei wir uns beim besten Willen nicht erklären können, wer aus welchem Grund hier "in the middle of nothing" wohnen sollte.

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Veröffentlicht: 13. Juli 2001

Kategorie: Urlauben

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